St. Marien-Kirche Heiligenstedten
Die kleine rotgebrannte Backsteinkirche am Deich ist seit vielen Jahren ein Ort der Einkehr. Auch Radreisende sind eingeladen, dort eine Pause einzulegen und innezuhalten.
Mit dem schwarzen hölzernen Glockenstuhl an der Seite und den seitlich schräg auslaufenden Mauern erscheint St. Marien in der Erde verwurzelt, wie ein Halt für die Gläubigen auf dem Weg durchs Leben.
Dabei hat diese Kirche selbst auch ein bewegtes Schicksal hinter sich. Ihre Ursprünge liegen vermutlich vor dem 9. Jahrhundert. Bevor Ansgar 831 das Bischofsamt in Hamburg übernahm, soll er Reliquien in Heiligenstedten niedergelegt haben lassen, was vielleicht auch dieser Akt zur Namensgebung des Ortes geführt hat. Die Nähe zur Burg Esesfeldburg (810) spricht ebenfalls für einen frühen Kirchenbau an dieser Stelle, wobei auch in Oldendorf Reste einer Gottesstätte gefunden wurden.
Im 10. Jahrhundert zerstörte eine Feuerbrunst St. Marien, welches wiederaufgebaut im Mittelalter vermutlich ein Marien-Wallfahrtsort wurde. Die beiden Marienfiguren im Kircheninneren zeugen davon: Das älteste Einrichtungsstück, eine hölzerne Madonna aus der Frühgotik, befindet sich dort. Zudem ist dort eine Maria mit dem Jesuskind im Strahlenkranz aus der Spätgotik.
Wer heute die Stufen in die Kirche hinabsteigt - bedingt durch den späteren Bau des Deiches (1926) am Störufer - wird von großer Helligkeit empfangen. Der Altarraum mit seinem wärmenden, alten und roten Stein und den prächtigen Altarbildern lädt Besucher zu einer wohltuenden Pause am Wege ein.
Der Gottesdienst wird sonntags um 9.30 Uhr abgehalten (Stand Oktober 2025).