Schutzpatrone
Als „Apostel des Nordens“ entfaltete der erste Bischof von Hamburg seine Missionstätigkeit bis nach Dänemark und Schweden. Nach der Vernichtung der Stadt Hamburg durch einen Brand wurde er 845 auch noch Bischof von Bremen, bevor er ab 864 den beiden vereinigten Diözesen als erster Erzbischof von Hamburg-Bremen vorstand. „Ansgar“ ist germanisch und heißt „Gott“ und „Speer“. Er ist Patron des Erzbistums Hamburg.
Hemmoor, Itzehoe, Heiligenhafen
Als Fernandez Martins de Bulhoes wurde Antonius von Padua in Lissabon geboren, wahrscheinlich um das Jahr 1195. Er hatte eine außerordentliche Redebegabung und wurde Prediger in Norditalien. Bald war er so beliebt, dass die Kirchen überfüllt waren und er auf Wiesen und großen Plätzen predigen musste. In vielen Ländern wird der heilige Antonius zum Wiederfinden verlorener Sachen angerufen. Die Legende dazu besagt, dass ein Novize, der den Orden verlassen wollte, als "Erinnerungsstück" den Psalter des Antonius stahl. Auf dem Weg aus Padua habe er eine schreckliche Erscheinung gesehen und daraufhin das Buch zurückgebracht.
Nach christlicher Auffassung war Bartholomäus ein Jünger Jesu. Der Legende nach soll er als „Zeuge Christi“ in Indien, Mesopotamien und vor allem in Armenien das hebräische Matthäusevangelium gepredigt haben, wo er auch das Martyrium erlitten haben soll. Er ist Schutzpatron der Bergleute, Gipser, Bauern, Winzer, Hirten bzw. Schäfer, Lederarbeiter, Gerber, Sattler, Schuhmacher, Schneider, Bäcker, Metzger, Buchbinder. Bei Haut- und Nervenkrankheiten sowie Zuckungen, Dämonen und Geister wird der Heilige Bartholomäus um seine Fürsprache bei Gott angerufen.
Harsefeld, Mittelnkirchen, Wilster
Bonifatius war einer der bekanntesten christlichen Missionare und der wichtigste Kirchenreformer im Frankenreich. Aufgrund seiner großdimensionierten, mit fränkischer Unterstützung betriebenen Missionstätigkeit im damals noch überwiegend nicht-christlichen Germanien wird er seit dem 16. Jahrhundert von der Katholischen Kirche als „Apostel der Deutschen“ verehrt.
Grömitz
Die Arztheiligen Cosmas und Damian lebten um das Jahr 300 herum in Kleinasien. Als frühe Christen behandelten sie ihre Patienten umsonst und bewirkten auch nach ihrem Tod zahlreiche Wunderheilungen, so etwa die Transplantation eines Beines. Am Bremer St. Petri Dom hatte man seit dem 10. Jh. Ihre Köpfe als Reliquien, die Erzbischof Adaldag aus Italien mitgebracht hatte. Diese gerieten jedoch in Vergessenheit und wurden erst 1334 beim Einsturz einer Chorwand wiederentdeckt. Erzbischof Burkhard von Grelle soll sie durch ihren „wunderbaren Geruch“ entdeckt haben. Nun fertigte man einen kostbaren Schrein für sie an, der nach der Reformation nach München verkauft wurde, die Köpfe verblieben in Bremen, da man in München ebenfalls Köpfe der Heiligen besaß. Im Dom sind sie im Chorgestühl und auf einer Glocke mit ihren medizinischen Gefäßen zu sehen, im Dom-Museum ist zu bestaunen, wie sie ein krankes Kamel behandeln und die Beintransplantation vornehmen.
Stade (St Cosmae und Damiani-Kirche), Reliquien in Bremen (St. Petri Dom)
Cyriacus war ein Diakon aus der Zeit der Christenverfolgung in Rom, der in der katholischen und der orthodoxen Kirche als Märtyrer gilt und als Heiliger verehrt wird. Bekannt ist, dass Cyriacus um das Jahr 300 durch Papst Marcellinus zum Diakon geweiht wurde. Dem Diakon war insbesondere die Sorge für alte Menschen, Kinder und Kranke, also die Karitas anvertraut. Er verrichtete aber auch in der Liturgie einen besonderen Dienst, wie die Verkündigung des Evangeliums, das Vortragen der Fürbittlitaneien und das Entgegennehmen der Gaben bei der Gabenbereitung während der heiligen Messe.
Dionysius von Paris war Missionar in Gallien. Dionysius wurde im 3. Jahrhundert – vermutlich um das Jahr 250 von Papst Fabianus – mit sechs anderen Bischöfen von Rom aus als Missionar nach Gallien geschickt. Der römische Statthalter ordnete die Verhaftung und Enthauptung des Dionysius und seiner Begleiter Rustikus und Eleutherius an. Die Legende berichtet, Dionysius habe auf dem Richtplatz am Montmartre sein abgeschlagenes Haupt aufgenommen, es in einer nahegelegenen Quelle gewaschen und sei mit seinem Haupt in den Händen sechs Kilometer Richtung Norden gegangen, bis zu der Stelle, wo er begraben werden wollte. Schon vor dem 15. Jahrhundert wurde der heilige Dionysius gegen Kopfschmerzen angerufen, aber auch gegen Tollwut, Gewissensunruhe und Seelenleiden.
Wischhafen
Sie ist nicht die Namensgeberin des Doms, aber die Reliquien der Heiligen Corona waren im St. Petri Dom zuhause. Sie sind aber verschollen, doch es gibt mehrere Darstellungen von ihr. Sie lebte im 2. Jh. in Ägypten und war mit einem Soldaten verlobt. Als ein Kamerad ihres Verlobten, der heilige Victor, sein Martyrium erlitt, soll sie ihm beigestanden haben, auch weigerte sie sich, den römischen Göttern zu opfern. Dies war Grund genug, auch sie grausam umzubringen. Sie wurde an zwei heruntergezogene Palmbäume gebunden und von diesen entzwei gerissen. Am Dom hatte man angeblich ihren „gesamten Körper“, was angesichts dieser Art der Hinrichtung erstaunen mag. Ihr Attribut ist die Märtyrer-Krone, sie wird auch mit Palmzweigen dargestellt. Wegen der Krone wurde sie bei finanziellen Angelegenheiten angerufen, etwa bei der Schatzsuche. Zwei Darstellungen im Dom, am Chorgestühl und am Westlettner, zeigen sie mit ihrer Krone.
Bremen (St. Petri Dom)
1963 wurde die Johannes-der-Täufer-Kirche in Horstedt mit angrenzendem Schwesternhaus erbaut. Johannes der Täufer war ein jüdischer Bußprediger, der um 28. nach Christus in Galiläa und Judäa auftrat. Johannes ist Schutzheiliger des Johanniter- bzw. Malteserritterordens.
Horstedt, Neuenkirchen (Altes Land), Bremen, Drochtersen
Der Bau der Johanniskirche in Plön im Jahre 1685 steht im Zusammenhang mit der Gründung der "Plöner Neustadt" durch Herzog Johann (auch Hans) Adolf von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Plön (reg. 1671-1704). Am 8. November 1685 wurde dort die Johannis-Kirche durch den Hofprediger und Superintendenten Joachim Schmidt († 1729) geweiht. Erster Prediger der neuen Gemeinde war der aus Riga stammende Heinrich Petersen († 1703). Seinen Namen erhielt das Gotteshaus nach dem Stifter Johann Adolph, wie auch die Vorstadt selbst zunächst Johannis-Stadt hieß. Bereits ab 1747 bürgerte sich die Bezeichnung St. Johanniskirche ein, heute trägt die Kirche wieder den Namen des Herzogs.
Die Katharinenkirche von Großenaspe trägt den Namen ihrer Stifterin, Katharina der Großen (1729-96). Die Zarin von Russland war damals auch hier Landesherrin - als Herzogin von Holstein-Gottorf. Katharina die Große war ab dem 9. Juli 1762 Kaiserin von Russland.
Katharina von Alexandrien ist eine der bekanntesten Heiligen. Sie gilt als Märtyrerin und Helferin bei Leiden der Zunge und Sprachschwierigkeiten. Der Legende nach lebte sie um 300 n. Chr. im ägyptischen Alexandrien und bekehrte mit ihrer Wortgewandtheit zahlreiche Heiden zum Christentum. Der heidnische Kaiser Maxentius verurteilte sie daraufhin zum Tode durch Enthauptung. Aus ihren Wunden soll Milch statt Blut geflossen sein.
Bliedersdorf, Großenbrode
Der Namensgeber der Kirche – Laurentius – war der Diakon an der Seite des Bischofs Sixtus II. von Rom. Er starb als Märtyrer und wurde auf einem eisernen Rost bei lebendigem Leibe verbrannt. Der Überlieferung nach soll er sogar darum gebeten haben, ihn auf dem Gitter umzudrehen. Laurentius war der von der abendländischen, wie von der östlichen Kirche am meisten verehrte unter den zahlreichen frühchristlichen Märtyrern.
Margareta von Antiochia war eine geweihte Jungfrau und Märtyrin an der Wende vom 3. zum 4. Jahrhundert. Jeanne d’Arc gibt Margareta als eine der Stimmen an, von denen sie geleitet wurde. Sie zählt, zusammen mit der heiligen Barbara und der heiligen Katharina, zu den 14 Nothelfern, unter Hinzunahme der heiligen Dorothea bilden sie die Gruppe der „Virgines capitales“, der bedeutenden Jungfrauen. Die heilige Margareta ist die Schutzpatronin der Bauern, der Jungfrauen, Ammen, Gebärenden und bei Schwangerschaft und Geburt. Sie wird gegen Unfruchtbarkeit, bei Wunden und Gesichtskrankheiten und zum Schutz „gegen Unholde aus der Tiefe des Wassers“ angerufen.
Gyhum
Der Name Unser Lieben Frauen Kirchhof ist kein Hinweis auf einen ersten Emanzipationsversuch im Mittelalter, sondern eigentlich geht es nur um eine liebe Frau - nämlich Maria. Die Kirche war dennoch im Mittelalter sehr fortschrittlich, denn es war die erste unabhängige Kirche der Bremer Bürger. Daher wurde für sie auch das damals teuerste Material verwendet - Sandstein.
Bremen (Unser Lieben Frauen)
Ein Standbild zeigt den Heiligen Mauritius als gekrönten Ritter mit Schwert, sein Gesicht ist schwarz. Das Standbild des Kirchenpatrons und Märtyrers steht in einer Nische rechts neben der Kanzel. Gemäß der Legende des Eucherius war Mauritius Kommandeur einer Legion, die zur Zeit der römischen Kaiser Diokletian und Maximian bei Theben in Ägypten aus vorwiegend christlichen Männern bestand und angewiesen wurde, andere Christen zu verfolgen. Gestärkt durch Mauritius, weigerte sich die Legion, den Befehl auszuführen. Der Kaiser ließ die Legion daraufhin dezimieren: Jeder zehnte Mann wurde hingerichtet. Als dies den Widerstand nicht brechen konnte, wurden Mauritius und alle seine Gefährten gehenkt. Der heilige Mauritius ist ein Schutzheiliger des Heeres, der Infanterie, der Messer- und Waffenschmiede und wurde angerufen vor Kämpfen, Gefechten und Schlachten.
Hollern-Twielenfleth
Der Erzengel Michael gilt als wichtigster Erzengel, da er Gott am nächsten steht. Er wird als einziger der Erzengel in der Bibel erwähnt. Michael gilt als Schutzengel: Er hilft Menschen, Gefahrensituationen unbeschadet zu überstehen, und auch nach dem Tod stellt er ihr Wohlergehen sicher, indem er ihre Seelen wohlbehütet ins Jenseits führt
Petrus, war einer von Jesus Jüngern. Er hieß eigentlich Simon und war Fischer, doch Jesus hatte eine höhere Aufgabe für ihn: „Du wirst ein Menschen-Fischer werden“. Er begegnet uns in der Bibel als ein ambivalenter Charakter. Er zweifelt und versucht Jesus von seinem Weg in den Kreuzestod abzubringen. Er hat später Angst um sein eigenes Leben und verleugnet Jesus nach dessen Verhaftung und dennoch nennt Jesus ihn den Felsen, auf den er seine Gemeinde bauen wird, ihm vertraut er die Schlüssel zum Himmel und zur Erde an. Das Scheitern gehört zum Leben dazu, Jesus hat das gewusst. Mehrere Darstellungen im St. Petri Dom zeigen Petrus sowohl mit dem Schlüssel als auch mit seinem Fischernetz. Auch der Hahn, der an seinen Verrat erinnert, ist zu sehen.
Bremen (St. Petri Dom), Wilstedt, Burweg-Horst, Osten, Bosau, Fehmarn
Die Kirche ist dem Papst Urban I. geweiht († 230). Es ist nicht bekannt, warum der heilige Urban dort Pate stand. Der heilige Urban ist Patron der Weinberge, des Weines, Frosts, Gewitters und Blitzes.
In der St. Viti-Kirche in Zeven liegen seit 1231 die Reliquien des Heiligen Vitus. Der heilige Veit ist der Schutzpatron der Apotheker, Gastwirte, Bierbrauer, Winzer, Kupferschmiede, Tänzer und Schauspieler, der Sachsen, der Jugend, der Haustiere, von Böhmen, Prag, Mönchengladbach, Ellwangen und Sizilien. Er wird angerufen, um Krämpfe, Epilepsie, Tollwut, Veitstanz, Bettnässen und Schlangenbiss zu heilen.