Auf den Spuren der Mönche
Historische Besonderheiten entlang des Mönchswegs von Bremen nach Puttgarden
In den Namen vieler Orte, Straßen und Gebäude verbergen sich Zeichen der Geschichte am Mönchsweg, überlieferte und historisch belegte Geschehnisse.
Wir möchten Sie auf die meist längst vergessenen, kleinen und großen Fundstücke der Geschichte am Weg aufmerksam machen.
Die Bischofsnadel nahe dem Domshof wurde das erste Mal 1274 urkundlich erwähnt.
Hierbei handelt es sich um einen Zugang, der früher dem Bischof und seinem Hof vorbehalten war.
Hier lebte eine Frau namens „Ikkia“, die seit sieben Jahren blind war. Sie erfuhr, dass es am Grab des heiligen Willehad im St. Petri Dom zu Bremen Wunderheilungen geben sollte. Sie machte sich auf dem Weg nach Bremen und betete am Grab des heiligen Willehad, wo sie ihr Augenlicht zurückerhielt. Erzbischof Ansgar sammelte diese Wunderheilungen und ließ sie aufschreiben in der sogenannten "Miracula Willehadi". Das Schriftstück befindet sich im Staatsarchiv zu Münster.
Kleines Moor nahe dem Kloster
Herren waren die Adeligen und Geistlichen
Bezeichnet ein Waldstück westlich der Jahnstraße, durch die der Mönchsweg verläuft. Einheimische nutzen es gern für kleine Spaziergänge. Der Name setzt sich aus den Wörtern Meinke = Mönch und
Hoop = Gehölz zusammen.
Das Vorwerk war der Wirtschaftsbetrieb des Klosters. Der Voigt war der Verwalter des Vorwerks.
Seit Beginn des 12. Jahrhunderts wanderten nach und nach viele holländische Bauern aufgrund von Platzmangel aus. Eine dieser Gruppen wandte sich an den Priester Heinrich, welcher die Zukunft der Gruppe in den Elbmarschen zwischen Schwinge und Lühe sah. 1113 unterschrieb Heinrich den Kolonisationsvertrag des Erzbischofs von Hamburg-Bremen. Die holländischen Siedler machten das Land urbar.
Im Seitenschiff rechts neben dem Altar der St. Cosmae et Damiani Kirche zu Stade steht der Gertrudenaltar. Er stammt aus der längst abgerissenen Gertrudenkapelle und wurde um 1500 von den Brauergesellen der Stadt gestiftet.
Die Heilige Gertrud war im 7. Jahrhundert Äbtissin im Augustinerinnenkloster im belgischen Nivelles. Sie wurde gegen die Mäuse- und Rattenplagen gerufen. Sie ist auch Schutzpatronin der Katzen, der Reisenden und Pilger, der Gärtner, der Spinnerinnen und der Armen und Witwen. Sie beschützt überdies Deiche (da sie diese vor der Zerstörung durch Wühlmäuse schützt).
Um die Zeit des 11. bis 12. Jahrhunderts lag hier die Thingstätte, etwa in der Mitte des Landes Kehdingen. Hier traf man sich zu Wahlen, um sich zu besprechen und für wichtige, das gesamte Land betreffende Beratungen.
Das historische Gebäude, das unter Denkmalschutz steht, befindet sich in der Königstraße 41 in Glückstadt. Dieses zweigeschossige Gebäude mit hohem Satteldach beherbergte die Gießhausanlage des reformierten Niederländers Franciscus Ahasverus van Roen. Hier wurden Geschosse, Glocken und Kronleuchter gegossen. Vermutlich auch die Glocke der Glückstädter Stadtkirche.
Rechts neben der Stadtkirche steht der Büstennachguss des Stadtgründers König Christian IV. Das Original befindet sich auf Schloss Rosenborg in Kopenhagen. Die Büste wurde am 22. März 1992 zum 375. Gründungstag Glückstadts enthüllt. Die Fortuna als Sinnbild der Stadt Glückstadt ist bereits im Gründungsprivileg König Christian IV. vom 22. März 1617 enthalten. Christian IV. hatte mit Glückstadt große Pläne. Als drittgrößter Kriegshafen des dänischen Königreiches sollte Glückstadt mit Fortunas Hilfe die Elbe beherrschen und somit das mächtige Hamburg zu Boden zwingen und als Brückenkopf für Unternehmungen auf deutschem Territorium dienen.
Zeitpunkt und Umstand der Klostergründung in Itzehoe sind nicht genau bekannt. In einer Urkunde vom 31. August 1526 wurde dem Nonnenkloster von den Holsteiner Grafen Johann und Gerhard das Patronat der dortigen Kirche geschenkt. Im Jahre 1263 gestattete allerdings der Erzbischof von Bremen dem Zisterzienser Nonnenkonvent in Ivenfleth, sein Kloster wegen der häufigen Hochwasser nach Itzehoe in das dortige Kirchspiel zu verlegen. Das ehemalige Zisterzienserinnenkloster wurde nach der Reformation zu einem adeligen Damenstift umgewandelt. Es besteht heute noch.
Luisenberger Turm und Gut
Graf Hans Heinrich zu Rantzau erbaute 1804 das nördlich vom Turm gelegene Wohnhaus und benannte es nach seiner Ehefrau Louise. Nachdem 1822 der Kaufmann Edward Ross das Anwesen erwarb, ersetzte er einen hölzernen Aussichtsturm 1858 mit dem bis heute erhaltenen Turm im Stil der Neugotik.
Der „Bleek“ ist ein historischer Name, der bereits seit dem Mittelalter existiert. Es gibt unterschiedliche Herkunftstheorien: "Bleiche, Flecken, Raum, Platz, umhegtes Stück Land“. Das Fontänenfeld auf dem Bleek ist besonders im Sommer ein beliebter Anziehungspunkt für Familien.
Mit dem Bau des Augustinerchorherren-Klosters nach 1156 entstand in der Nähe des Klosters eine Siedlung. Diese wurde erstmalig 1480 "Gieschenhagen" genannt. Der Begriff "Hagen" bedeutet u.a. Holzung. Kaiser Lothar schenkte 1134 dem Kloster eine Holzung zwischen dem Kalkberg und der Trave. Weiterhin besaß das Kloster 1429 an der Südseite der Siegesburg das Gut Gißkau. Aus dem Namen dieses Gutes und der Flurbezeichnung ist der Name der Klostersiedlung abgeleitet worden.
Der Name "Klosterkamp" ist von der alten Flurbezeichnung "Der Closter Camp" abgeleitet. Dieses Gelände zwischen dem Großen Segeberger See und der heutigen Ziegelstraße hatte Kaiser Lothar dem Segeberger Augustiner-Chorherrenstift bei seiner Gründung 1134 zugesprochen. Diese landwirtschaftlich nutzbare Fläche - der Camp - diente dem Kloster zur Versorgung seiner Bewohner*innen.
Namensgeber ist Heinrich Rantzau (1526-1598), der aus einem alten schleswig-holsteinischen Adelsgeschlecht stammt. Er war einer der finanzkräftigsten Männer Europas und wurde 1556 Statthalter des dänischen Königs in den Herzogtümern Schleswig und Holstein. Sein Dienstsitz war die Siegesburg auf dem Kalkberg.
Die Insel Bischofswarder hat ihren Namen von dem Oldenburger Bischof Vicelin, der u. a. von Bosau aus die Missionierung der Slawen vorantrieb.
Bischof Vicelin hat den Bau dieser Kirche angeregt und im Sommer 1152 als “St.-Petri-Kirche” geweiht. Kirchen, die ihre Entstehung der Missionstätigkeit Vicelins verdanken, werden auch Vicelinkirchen genannt. Am Mönchsweg befinden sich weitere Vicelinkirchen in Bornhöved, Bad Segeberg, Malente und Oldenburg in Holstein.
Der Geistliche Helmold von Bosau wies in seinen Chroniken darauf hin, dass ein Slawenhäuptling die Fasaneninsel besiedelte. Helmolds Slawenchronik gilt als bedeutendste Schriftquelle Niederdeutschlands des 12. Jahrhunderts.
Der heutige Schlossberg, der Bischofsberg, war das Zentrum der Kolonisation der Slawengaue. Auf der Insel Olsborg im Plöner See befand sich eine aus dem 10. Jahrhundert stammende wagrische Burgbefestigung. Diese Anlage wurde 1139 zerstört. Wieder aufgebaut wurde sie unter Graf Adolf II. von Schauenburg und Holstein und diente als Stützpunkt während der Kolonialisierung des einstmals slawischen Gebiets. 1173 wurde die Burg auf den Bischofsberg verlegt – an die heutige Stelle des Plöner Schlosses.
Nach heutigem Wissenstand ist die Fasaneninsel der Gründungsort von Eutin und ehemalige Inselburg der Slawen, die vor dem Niederlassen des Bischofs Gerold den Ort besiedelten. Der Geistliche Helmold von Bosau wies in seinen Chroniken darauf hin, dass ein Slawenhäuptling die Fasaneninsel besiedelte. Helmolds Slawenchronik gilt als bedeutendste Schriftquelle Niederdeutschlands des 12. Jahrhunderts.
Bei dem schön anzusehenden Pagodenspeicher handelt es sich um einen Getreidespeicher aus dem Jahr 1830. Um das gelagerte Getreide besser trocknen zu können, wurde der Speicher mit Pagoden versehen, in denen sich Luken befanden. Im Speicher wurde in den 1970er Jahren eine tote Katze gefunden, die als Bauopfer gedeutet wird.
Das gut erhaltene Kremper Tor ist ein mittelalterliches Stadttor und damaliger Teil der Stadtbefestigung. Eine Besonderheit ist der Hundepfotenabdruck in einem verbauten Backstein. Im Kremper Tor befindet sich das das “zeiTTor” Museum der Stadt Neustadt in Holstein mit Ausstellungsstücken zur Archäologie und Geologie vom Mesolithikum bis zum 12. Jahrhundert n. Chr.
Die Straße ist benannt nach dem Oldenburger Wall, einer slawischen Verteidigungsanlage, dem Ursprung der Stadt Oldenburg in Holstein. Heute ist der Oldenburger Wall eines der bedeutendsten archäologischen Denkmäler des Landes Schleswig-Holstein. Im Inneren des Walls stand einst die erste Bischofskirche von Oldenburg als Vorgängerbau der St.-Johannis-Kirche. Damals war es ein Machtzentrum slawischer Herrschaft und hieß Starigard. Auch Bischof Vicelin hatte hier zeitweise seinen Bischofssitz. Aus diesem Grund wurde der Mönchsweg feierlich im Jahr 2007 in Oldenburg in Holstein eröffnet!
Anlässlich des 700-jährigen Stadtjubiläums wurde am 30.04.2005 eine Bronzefigur des legendären „Fischer Stüben“ der Öffentlichkeit übergeben. Friedrich Gottlieb Stüben (geb. am 24. Januar 1838 in Nysted (Dänemark) ging in die Geschichte ein, als er in der Morgenfrühe des 15. März 1864 zusammen mit anderen Fischern aus Heiligenhafen und Großenbrode auf insgesamt 8 oder 9 Booten preußische Truppen auf die von Dänen besetzte Insel Fehmarn übersetzte. Nachdem alle Boote ohne Verluste Fehmarn erreicht hatten, gelang es den Preußen die besetzte Insel Fehmarn von den Dänen zurückzuerobern. Anlässlich der 40. Jahresfeier des Befreiungstages erhielt der Fischer von der Insel Fehmarn ein Pferd, um seinen Beruf als Fuhrmann und Fischhändler weiter ausüben zu können. Friedrich Stüben gab dem Pferd den Namen „Fehmarn“.
1192 gab Papst Zölestin III. an seinen Bischof in Odense die Anordnung, auf Dänenkönig Knud VI. einzuwirken, an beiden Seiten des Fehmarnbelts eine Opfer- und Dankkapelle mit dem Namen der Apostelfürsten "Petrus und Paulus" zu errichten. So sollte für eine bessere Schiffssicherheit gesorgt werden. Anlass waren das Piraten-Unwesen und die zunehmende Anzahl der nach Rom und ins Heilige Land ziehenden skandinavischen Pilger, die dort ihrem Herrgott für die glückliche Überfahrt dankten. Von 1198 bis 1644 ist die Strandkapelle erwähnt: Sie wurde ausgerechnet am Peter- und Paulstag des 29. Juni 1644 durch Kanonenfeuer bei der verheerenden Schweden-Landung zerstört. Heute erinnert auf dem Weg zum Puttgardener Strand eine kleine Schutzhütte mit einem Glockenturm an das ehemalige Gotteshaus, die im Rahmen eines Mönchsweg-Förderprojektes entstand.