St. Marien-Kirche
Die Glückstädter Gemeinde ist nach Altona (damals noch zu Schleswig-Holstein gehörend) die zweite katholische Gemeinde, die im nördlichsten Bundesland nach der Reformation gegründet worden ist.
Bereits 1634 wurde die erste Heilige Messe in Glückstadt im Haus des spanischen Konsuls gefeiert, was durch einen Vertrag zwischen den Königreichen Spanien und Dänemark möglich war. Im Jahr 1667 wurde die erste katholische Kirche gebaut und im Jahr 1708 durch einen Neubau ersetzt. Bis 1963 fanden dort katholische Gottesdienste statt. Parallel dazu, von 1961-1963 wurde das heutige Gebäude erbaut. Am 3. November 1963 wurde dieses eingeweiht und im Jahr 1964 durch den Bischoff zu Osnabrück konsekriert. Der Standort des Neubaus war kein Zufall. In den Nachkriegsjahren zogen viele Katholik*innen nach Glückstadt, sodass ein neues Wohnquartier im nördlichen Bereich der Stadt erbaut wurde. Dies erschien als ein guter Anlass, dort ebenfalls den Neubau der Kirche zu errichten.
Architekt des Neubaus war der Hamburger Karlheinz Bargholz, welcher auf ein geometrisches Aussehen setzte. So ist beispielsweise der Zentralbau ein gestauchter Zylinder oder die Sakristei ein liegender Quader. Eine glatte Kirchenhülle trifft zudem auf einen vertikal gegliederten Turm. Im Inneren ist die Kirche dem Zentralbau-Gedanken nachempfunden, welcher mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-65) erschaffen wurde. Der Altar ist somit ellipsenförmig und etwas erhöht, während die Besucher*innenbänke sich um die Rundung reihen. Die Bleiglasfenster sind deckenhoch und abstrakt gestaltet. Generell wurde die Ausstattung der 60-Jahre bis dato beibehalten, welche noch Elemente der Vorgängerkirche aufweist.
Heute steht die Kirche unter Denkmalschutz, weil sie nicht nur geschichtlich, sondern auch städtebaulich besonders für Glückstadt ist. Die Kirche gehört zu der katholischen Pfarrei St. Nikolaus.
Der Gottesdienst findet jeden Sonntag um 9 Uhr statt (Stand Oktober 2025).
