St. Marien
Die St.-Marienkirche in Himmelpforten blickt auf eine ungewöhnlich bewegte Geschichte zurück. Aus einem kleinen mittelalterlichen Nonnenkloster hervorgegangen, verbindet sie bis heute klösterliche Tradition, schlichte Zisterzienser-Architektur und wertvolle historische Ausstattung. Besonders die Orgel und die vielen erhaltenen Kunstwerke machen das Gotteshaus zu einem bedeutenden kulturellen Ort der Region.
Kirche
1255 siedelten Nonnen über die Oste nach Eulsete, dem heutigen Himmelpforten. Auf einem Sandrücken entstanden Kloster, Kirche (1330) und Mühle. Nach der Reformation blieb das Kloster als evangelisches Damenstift bestehen.
Die ursprüngliche Kirche war größer und gewölbt, wurde 1737 jedoch wegen Baufälligkeit fast vollständig abgerissen und unter Wiederverwendung des alten Materials kleiner neu errichtet. Erhalten blieben Teile der Apsis und der Nordmauer. 1788 wurde die neue Kirche eingeweiht.
Typisch für die schlichte zisterziensische Bauweise besitzt die St.-Marienkirche keinen Turm, sondern nur einen Dachreiter.
Orgel
1834 erhielt die Kirche ihre Orgel aus der abgebrochenen Stader Nicolaikirche. Das Instrument wurde ursprünglich zwischen 1587 und 1590 von Hans Scherer d. Ä. und Antonius Wilde gebaut und später von Arp Schnitger überarbeitet. Mit 24 Registern und rund 1.500 Pfeifen gehört sie zu den ältesten Orgeln im Landkreis Stade. Nach mehreren Umbauten und Restaurierungen wurde sie 2014 grundlegend instandgesetzt.
Innenraum
Im Kirchenraum finden sich ein Opferstock aus dem 16. Jahrhundert und der Kanzelaltar von 1737/1738, dessen Inschrift auf die „Pforte des Himmels“ verweist – Namensgeber von Kloster und Ort. Über dem Altar steht das Dreiecks-Symbol der Dreieinigkeit. Ein Epitaph erinnert an die Äbtissin Maria von Weyhe. An der Nordempore hängen 15 Passionsgemälde aus der ehemaligen Stader Nicolaikirche.
Klostergarten
Zum 750-jährigen Ortsjubiläum wurde 2005 vor der Kirche ein historischer Klostergarten mit Heil- und Symbolpflanzen angelegt. Er ist jederzeit frei zugänglich.