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St. Jürgen Kirche Grube

Es ist davon auszugehen, dass die Gruber Kirche schon in der „Dänenzeit”, vermutlich unter Waldemar dem II. gebaut wurde. Der erste Eintrag, der auf die Existenz eines Gruber Gotteshauses hinweist, stammt aus einer Urkunde vom 8. September 1232.

Die Kirche, die von Anfang an unter landesherrlichem Patronat stand, wurde als eine „Kasten-Saal-Kirche” ohne abgesetzten Chor gebaut. Sie wurde nach dem Heiligen „St. Georg” (niederdeutsch = St. Jörg, hochdeutsch = St. Jürgen) benannt. St. Georg war zur damaligen Zeit ein beliebter Heiliger der Burgkirchen und Schutzpatron der Bauern und Soldaten, der beherzt das Böse und damit symbolisch den Teufel bekämpfte. Auch für die Kranken und Aussätzigen war er Schutzheiliger, wie man es heute noch an anderen Orten in Neustadt und Burg auf Fehmarn, feststellen kann.

Ein altes mit dem Bild des Drachentöters St. Georg aufweisendes Kirchensiegel, vermutlich Ende 14./ Anfang 15. Jahrhundert gearbeitet, liegt heute im Gruber Museum. Nicht auszuschließen ist auch, dass Burg und Kirche fast zeitgleich entstanden.

Die St. Jürgen Kirche liegt auf einem runden, von einer Feldsteinmauer eingefassten Kirchhof, der bis zur Einrichtung eines Begräbnisplatzes am 03. April 1809 in der heutigen Hauptstraße/Dahmer Weg auch ein Friedhof war. Sie bildet den Mittelpunkt der um sie herum gebauten Kirch- und Profanbauten und entspricht in ihrer gotischen Bauform einer längsrechteckigen Kastensaalkirche mit drei Ostfenstern, Stützpfeilern, Süder- und vermauertem Nordportal, Kreuzblende im Ostgiebel und barockem Dachreiter. Angefügt sind ein spätgotischer Westturm mit Portal- und Walmdach und ein gotisches Vorhaus (Südseite) mit blendengeziertem Giebel.

Teile der in Rotstein ausgeführten Kasten-Saalkirche gehen bis in die 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts zurück. Vermutlich um 1460 wurde die Kirche in großen Bereichen neu errichtet. Aus dieser Zeit stammen auch die Außenmauern mit den gotischen Fenstern und Torbögen sowie der Altar. Der vermutlich in Lübecker Werkstätten gearbeitete Flügelaltar ist im geöffneten Zustand ein Schnitzaltar und zeigt bei geschlossenen Flügeln wertvolle Tafelmalereien.

Durch einen starken Sturm im Jahre 1704 erlitt die Kirche starken Schaden, welche nur unzureichend behoben werden konnten. Daher ereignete sich am 25. Februar 1718 die Katastrophe. Bei einem starken Orkan, der über Grube hinwegzog, stürzte der Glockenturm in das Kirchenschiff und sowohl die Hälfte des Kirchenbaues als auch die Glocken wurden beschädigt. Eine umfangreiche Renovierung des Mauerwerks, des Kirchdaches, des Turmes und der Fenster konnte wie schon 14 Jahre zuvor aus Geldmangel nicht sofort stattfinden.  Die Folgekosten des „2. Nordischen Krieges” (1700 - 1721) drückten noch immer das Staatssäckel, daher konnten erst zwischen den Jahren 1751 und 1779 Arbeiten durchgeführt werden. Die Südwand zeigt im Vergleich zur Nordwand noch weitgehend den ursprünglichen gotischen Zustand mit hohen Spitzbogenfenstern in nahezu originaler Gewändefassung. Früh datiert ist auch die scheitelgleiche "Dreier-Fenstergruppe" im Osten. Im Jahre 1852 wurde nicht nur das Nordportal zugemauert, sondern auch im Inneren die Ausstattung und der Altar stark verändert.

Im Jahre 1921 wurde das Äußere und Innere der Kirche im Detail vermessen und in neun Zeichnungen maßstabsgerecht niedergelegt. Möglicherweise dienten diese als Vorbereitung für die Innenrenovierung im Jahr 1930, welche nach den damaligen denkmalpflegerischen Regeln durchgeführt wurde. Dies ist aber nicht eindeutig belegt.

Der Gottesdienst findet alle zwei Wochen um 11 Uhr, im Wechsel mit der Geroldkapelle Dahme, statt (Stand Oktober 2025).

Kontakt

St. Jürgen-Kirche Bei der Kirche 16
23749 Grube
Haltestelle: Grube(Holst) Bei der Kirche Plane jetzt deine Reise auf nah.sh

04364-281 kirchenbuero@kirche-grube.de https://www.kirche-grube.de/

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