Propsteikirche St. Johann mit Birgittenkloster

Die Propsteikirche St. Johann liegt im Herzen des historischen Schnoorviertels und gehört zu den ältesten und bedeutendsten katholischen Sakralbauten Bremens. Sie wurde im 14. Jahrhundert als Klosterkirche des Franziskanerordens errichtet und ist ein beeindruckendes Beispiel norddeutscher Backsteingotik. Mit ihrer schlichten, klar gegliederten Architektur, dem hohen Gewölbe und den typischen Spitzbögen vermittelt sie bis heute die besondere Atmosphäre franziskanischer Spiritualität.

Nach der Reformation wurde das Kloster aufgelöst, und die Kirche wechselte mehrfach ihre Nutzung, bevor sie im Jahr 1823 erneut der katholischen Gemeinde übergeben wurde. Seitdem dient St. Johann als Propsteikirche des Bistums Osnabrück und als zentrale katholische Kirche Bremens. Eine umfassende Sanierung in den Jahren 2016 bis 2017 hat die historische Bausubstanz gesichert und zugleich moderne Akzente in Lichtführung und Akustik gesetzt.

Angeschlossen an die Kirche ist das Birgittenkloster Bremen, das im Oktober 2002 gegründet wurde. Es ist die erste Klostergründung in Bremen seit der Reformation und die einzige Niederlassung des Erlöserordens der heiligen Birgitta von Schweden in Deutschland. Das Kloster wird von den Birgittenschwestern geführt, die nach den Regeln der Gastfreundschaft und des stillen Gebets leben. In einem kleinen Gästehaus bieten sie Besucherinnen und Besuchern aus aller Welt die Möglichkeit, einige Tage in klösterlicher Atmosphäre zu verbringen und Abstand vom Alltag zu gewinnen.

Das Ensemble aus Kirche und Kloster bildet heute eine Oase der Ruhe mitten im lebendigen Schnoorviertel. Regelmäßige Gottesdienste, Konzerte und spirituelle Angebote prägen das Leben in St. Johann. Besonders eindrucksvoll ist die harmonische Verbindung von Geschichte, Gebet und Gastfreundschaft, die diesen Ort zu einem besonderen Zeugnis christlicher Kultur und Weltoffenheit in Bremen macht.