Marien-Kirche Kirchnüchel
Oben auf dem Berg, 115 Meter ü. NN, steht die kleine St. Marienkirche seit Mitte des 13. Jahrhunderts fest verankert in der Erde.
Mit viel Mühe und Liebe wurde sie aus Feldsteinen erbaut, die die Menschen von ihren Äckern zusammengetragen hatten. Wann genau das war, ist unbekannt. Erwähnt wurde die Marienkirche erstmalig im Jahr 1259 (Verzeichnis aller Kirchen des Bistums Lübeck).
Heute sind es zunächst die, von Max Schegulla gestalteten Fenster (um 1971), die den Vorbeifahrenden einladen. Die Entwürfe orientieren sich an Chagalls Fensterschöpfungen der Synagoge des Jerusalemer Universitätsklinikums.
Aus allen Himmelsrichtungen kamen während des Mittelalters Gläubige an diesen Ort, um die Nähe zu Gott und sich selbst zu spüren. Der Grund für diese Wallfahrten ist so klein und unscheinbar, dass er in den heutigen Zeiten der Superlative leicht übersehen werden könnte: Es ist die zarte und berührende, sieben Zentimeter winzige, Madonnenfigur aus handgeschnitztem Elfenbein (um 1400). Gestandene Männer, Wallfahrer aus allen Himmelsrichtungen verneigten sich demütig vor ihr mit der Bitte um Hilfe oder um ein Wunder. Eine Zeit verbrachte die Madonna im Landesmuseum Schleswig-Holstein, doch seit 1969 verweilt sie wieder an ihrem Platz in der St. Marienkirche. Und noch heute lassen sich Besucher von der Ausstrahlung dieser Figur tief berühren. Ziel der Wallfahrer war aber nicht nur die Madonna, sondern auch eine Quelle (Marienquelle), die bereits in wendischer Zeit für heilkräftig gehalten wurde.
Der Gottesdienst findet an unregelmäßigen Terminen sonntags statt. Für aktuelle Informationen besuchenm Sie gerne die verlinkte Website (Stand September 2025).