Lutherkirche Lägerdorf
Die Kirche in Lägerdorf ist ein Meisterwerk der Kirchenbaukunst und das Ergebnis von guter Zusammenarbeit.
Die Pläne der Kirche hat der Kieler Architekt Johann Theede entworfen, der mit der leitenden Person des Itzehoer Baurats Strümpfler und dem Regierungsbauführer Zimmermann kooperiert hat. Ab dem Jahr 1911 wurde die Kirche errichtet und ein Jahr eingeweiht. Zunächst war sie eine Filialkirche von Münsterdorf, ist aber seit gut 50 Jahren eine eigenständige Kirchengemeinde im evangelisch-lutherischen Kirchenkreis Rantzau-Münsterdorf.
Das bauliche Konzept der Kirche war zu damaligen Zeiten ungewöhnlich, da sich Theede dazu entschied, nach norddeutscher Backsteinarchitektur zu bauen. Somit besitzt die Kirche einen hohen Giebel, welcher auf der südlichen Seite auf die Straße blickt. So erscheint die Kirche als ein großzügiges Landhaus. Der Kirchturm ist 40 Meter hoch und beherbergt drei Glocken, wobei die Anzahl über die Jahrzehnte variierte. In den ersten Jahren nach Kirchenweihung existierten zwei Glocken, wobei eine für den ersten Weltkrieg eingeschmolzen wurde. Im zweiten Weltkrieg blieb die zurückgelassen Glocke allerdings unberührt, da sie als Sturm- und Gefahrenglocke fungierte. Ende der 1950er-Jahre wurden zwei weitere Glocken gegossen, die seit 1957 im Turm ihre Arbeit tun.
Das Innengebäude ist ein saalartiges Kirchenschiff, was von einer hohen Holztonnendecke überwölbt ist und an ein umgedrehtes Boot erinnert und mit zahlreichen, an Bauernmalereien erinnernden Ornamenten verziert ist. Die Ausstattung des Raumes vereint verschiedene historische Stilformen. Das Orgelprospekt und die Emporenbrüstung ist im barocken Stil, der Altarraum im Jugendstil erhalten. Die Fenster an den Altaren zeigen außergewöhnliche Bilder. Das Fenster auf der linken Seite zeigt einen Phönix aus der Asche, welcher eine Allogerie für die Auferstehung Jesu ist. Das rechte Fenster zeigt einen Pelikan, der seine Jungen mit seinem Herzblut füttert. Dies soll sinnbildlich für die Hingabe Gottes zu den Menschen und dem Opfertod Jesu stehen.
Die Orgel, eine pneumatische Voelkner, steht seit der Weihung in der Kirche und wurde von dem Orgelbauer Paul Voelkner erschaffen. Das Exemplar dort ist die einzige Orgel in Schleswig-Holstein, welche von Voelkner aus dem ehemaligen Bromberg erbaut wurde.
Die frühere Empore wurde später mit Schiebefenstern von dem übrigen Kirchenraum abgetrennt und fungiert jetzt als Gemeinderäume.
Heute ist die Kirche aufgrund ihres geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Wertes ein Kulturdenkmal.
Der Gottesdienst findet jeden Sonntag um 10 Uhr statt (Stand November 2025).