Lesegeschichten am Mönchsweg: Endlich wieder an Land
Zusammen mit dem Missionar Vicelin und seinem Schüler Bruno von Faldera mehr über die Überfahrt nach Fehmarn erfahren
Mit Fischerbooten erreichten Pilger im 12. Jahrhundert von der Insel Lolland aus die Küste der Insel Fehmarn. Bei gutem Wetter dauerte die Überfahrt drei Stunden. Manche von ihnen kamen auf ihrem Weg weiter nach Süden auch zu uns nach Oldenburg, wo ich als Priester war.
Die Angst vor Überfällen und Naturgewalten begleitete ihre Überfahrt. Dankbar waren sie, wenn sie sicher wieder an Land waren und festen Boden unter ihren Füßen spüren konnten. So erzählten sie uns.
Im Jahr 1192 bat Papst Zölestin III. den damaligen dänischen König Knud VI., für sichere Schiffswege für die skandinavischen Pilger zu sorgen. Knud stellte daraufhin die Pilgerrouten über den Fehmarnbelt und den Fehmarnsund unter seinen persönlichen Schutz. Den Erzbischof von Lund wies er an, an den Fährstellen von Lolland und Fehmarn Dank- und Opferkapellen zu Ehren der Apostel Petrus und Paulus zu errichten.
Eine „capella sanctorum Petri et Pauli“ am Puttgardener Strand wurde 1198 erstmals urkundlich erwähnt. Diese Feldsteinkapelle war das erste Gotteshaus Fehmarns und blieb 20 Jahre lang auch das einzige der Insel. Hier hatten die Pilger einen Ort für ihre Dankgebete. Für ein Dankopfer stand ein Opferstock aus Eiche neben der Kapelle.
Ausgerechnet am Gedenktag der beiden Apostel zerstörten während des 30jährigen Krieges Schiffskanonen der Schweden die kleine Kirche. Heute erinnern eine kleine Schutzhütte mit einem Glockenstuhl , ein Holzkreuz und eine Gedenktafel an die Kapelle. Der Opferstock ist erhalten und steht in der St. Jürgen-Kapelle in Burg.