Kirche Borgfeld
Die Kirche Borgfeld ist eine evangelische Dorfkirche auf einer kleinen Anhöhe im Bremer Ortsteil Borgfeld. Der Backsteinbau mit Turm und Chorapsis geht im Kern auf das 13. Jahrhundert zurück und ist von einem historischen Kirchfriedhof mit alten Grabstätten Borgfelder Bauerngeschlechter umgeben.
Die Kirche Borgfeld ist eine evangelische Dorfkirche im Bremer Ortsteil Borgfeld und gehört zu den älteren Kirchenbauten der Stadt. Sie wurde im 13. Jahrhundert erstmals erwähnt und steht – wie viele historische Kirchen – auf einer leichten Anhöhe, um sie vor Überschwemmungen der Wümmeniederung zu schützen.
Das heutige Erscheinungsbild geht auf mehrere Bauphasen zurück: Nach schweren Beschädigungen im Dreißigjährigen Krieg im Jahr 1627 wurden Kirche und Dorf wiederaufgebaut, der Turm 1640 erneuert und 1701 als Ziegelbau gefasst. Zwischen 1731 und 1733 wurde das Kirchenschiff um mehr als die Hälfte verlängert, 1896 folgten weitere Veränderungen mit Erhöhung des Schiffs und Anbau der Chorapsis. Eine umfassende Umgestaltung des Altarraums erfolgte 1965, 2017 wurde der Innenraum erneut renoviert und mit einem neuen Farbkonzept versehen.
Die einschiffige Backsteinkirche mit eingezogenem Chor ist von einem Kirchfriedhof umgeben. Auf dem Friedhof befinden sich große historische Grabstätten der Borgfelder Bauerngeschlechter sowie der Grabstein des Pastors Hermann Weingart mit der Inschrift „Frei sei der Geist und ohne Zwang der Glaube“, die die weltoffene, zugleich heimatverbundene Prägung der Gemeinde widerspiegelt.
Im Innenraum prägen mehrere historische Ausstattungsstücke den Charakter des Raumes. Die Sandsteintaufe stammt aus vorreformatorischer Zeit und war zeitweise im Pfarrgarten aufgestellt, bevor sie wieder in die Kirche zurückkehrte. Besonders auffällig ist die barocke Kanzel, die ursprünglich in der im Zweiten Weltkrieg zerstörten St.-Pauli-Kirche in der Bremer Neustadt stand und 1965 in Borgfeld einen neuen Platz erhielt. Die Kanzel mit ihren reich verzierten Ornamentfeldern wird stilistisch um 1700 datiert.
Ein weiteres charakteristisches Detail ist das sogenannte „gerettete Fenster“ im Altarraum: Das historische Fenster aus der ursprünglichen Apsis wurde mit einer dahinterliegenden künstlichen Lichtquelle neu inszeniert und erinnert an die früheren Bauzustände der Kirche. Die Atmosphäre im Kirchraum wird von warmem Backstein, schlichtem Gestühl und dem Blick auf dieses Fenster geprägt und vermittelt vielen Besucherinnen und Besuchern ein Gefühl von Geborgenheit.
Der zugehörige Kirchfriedhof an der Borgfelder Landstraße wird weiterhin genutzt; seine Öffnungszeiten sind saisonal geregelt. Die Kirche liegt zudem an touristisch genutzten Rad- und Pilgerwegen, unter anderem an einer Etappe des Jakobswegs „via Baltica“ zwischen Hamburg und Bremen.
