Johanniskirche Plön
Dies kleine Kirchlein von 1685 birgt die sehr berührende Geschichte eines Sklaven.
An der östlichen Außenmauer lehnt die Grabplatte des „Schwarzen Trompeters von Plön“, Christian Gottlieb. Der Sklave und Mohr war nach christlicher Erziehung und Taufe unter dem Schutz Bertram von Rantzaus auf Ascheberg zum herzoglichen „Hof- und Feldtrompeter“ aufgestiegen. Nach seinem frühen Tod fand er 1690 als erster seine letzte Ruhestätte im Mittelgang der Johanniskirche.
Der Plöner Herzog Hans Adolf hatte den ursprünglich schlichten Saalbau für die von ihm geplante „Johannis-Stadt“ gestiftet. Nach einer neugotischen Überformung im 19. Jahrhundert wurde die Kirche von 2008 bis 2010 grundsaniert.
Die Johanniskirche wurde als erste Kirche nördlich der Elbe aus theologisch-architektonischen Gründen mit einem „Kanzelaltar“ ausgestattet. Im 18. Jahrhundert musste dieser einer neuen Orgel weichen. Grund war die besondere Pflege des Kirchenchorals in Plön. Das erste Gesangbuch Norddeutschlands, das „Plönische Gesangbuch“ von 1673, erforderte eine gute instrumentale Begleitung.
Das handgefertigte Kirchengestühl zeigt – außer in den Farben – noch das gleiche Bild wie in der Anfangszeit, mit den charakteristischen, teilweise verschließbaren Türen vor den Bankreihen. Ursprünglich waren die Türen bunt bemalt. Hervorzuheben sind sechs große Wandleuchter („Blaker“), die die Kaiserin Auguste Viktoria als Dank für die Erziehung ihrer Söhne gestiftet hat.
Der Gottesdienst findet von Januar bis Palmsonntag jeden Sonntag um 11 Uhr statt.