Bischofsgrab unter dem Zeughaus
Unter dem Zeughaus in Stade ruht das Grab des Bremer Erzbischofs Gottfried von Arnsberg – ein faszinierendes Zeugnis mittelalterlicher Stadtgeschichte.
Entdeckt wurden die Überreste unter den Fundamenten der einst bedeutendsten Kirche der Stadt, St. Georg, die im Mittelalter gemeinsam mit dem zugehörigen Prämonstratenserkloster das religiöse Zentrum Stades bildete. Die Mönche dieses Ordens prägten das Leben der Stadt maßgeblich – sie gründeten unter anderem das erste Krankenhaus Stades und trugen damit früh zu deren sozialer Entwicklung bei. Als die Schweden im Jahr 1698 das barocke Zeughaus errichteten, überbauten sie den Standort der alten Kirche und konservierten damit ungewollt ein Stück Stadtgeschichte. Das Grab des Erzbischofs, dessen Körper in einem Lederbeutel eingebettet war, gilt nach archäologischen Erkenntnissen als eine vorübergehende Ruhestätte auf dem Weg in den Bremer Dom, der die eigentliche Grablege der Bremer Erzbischöfe darstellte. Heute lässt sich das rekonstruierte Ausgrabungsfeld unter dem Zeughaus besichtigen. Moderne Informationstafeln und mediale Installationen vermitteln anschaulich die spannende Verbindung von Archäologie, Religion und Stadtgeschichte.